Die Jägerin

Eiskalt. Der Beutel auf der Innenseite meines Schenkels müsste sich eiskalt anfühlen.

Diesen Test habe ich mir in einer Regelmäßigkeit angewöhnt wie Zähneputzen. Mein Körper ist stets im Hier und Jetzt, meine Seele oft auf Wanderschaft. Ich möchte sie bei ihren Reisen nicht verlieren.

Das Eis zeigt mir an, ob die Distanz zu groß wird und meine physischen Empfindungen außerhalb meiner Wahrnehmung sind. Heute ist es soweit. Die Kälte würde meine Haut ablösen, wenn ich nicht acht gebe. Ich weiß, was zu tun ist.

Die Lade des Gefrierfachs kratzt, als der Behälter wieder in dunkler Tiefe verschwindet.

Ich töne meinen kurzgeschnittenen Schopf schwarz, spüle unter der Dusche den Tagesgeruch ab und definiere ihn anschließend mit Lotion und Parfüm betörend neu.

Die Haarfarbe passt perfekt zu der Kleidung in meinem normalerweise verschlossenen Schrankfach. Ich liebe den Duft des weichen Leders, das sich an mich schmiegt. Das schulterfreie Top wird genügen. Nur noch die Kontaktlinsen eingesetzt, die meine Pupillen blaugrün glitzern lässt, die Maske angepasst, die mit einer Spezialbeschichtung auf dem Gesicht haftet, ein prüfender Blick in den Spiegel: Die Verwandlung ist gelungen.

Ich lösche sämtliche Kerzen und schalte die Musikanlage aus.

Es ist nicht weit.

Ich gehe zu Fuß, betrachte den klaren Sternenhimmel und koste die trügerische Ruhe dieser lauwarmen Nacht. Der Schlüsselbund klimpert zuversichtlich.

Ich bin da.

Der Name im Mietvertrag ist gefälscht. In dem winzigen Apartment gibt es keinen persönlichen Gegenstand und doch ist alles für mich da. Solange, bis ich gefunden habe, was ich mir wünsche, dann wird dieser Ort überflüssig.

Ich spüre in das Zimmer hinein.

Niemand war seit meinem letzten Besuch anwesend. Beruhigt greife ich den Helm, lasse die Tür hinter mir zufallen und fahre mit dem Aufzug die zehn Stockwerke bis in die Tiefgarage.

Satt ertönt der Hochleistungsmotor. Das Gefühl der Macht über diese Maschine, die nun für ein paar Stunden meine Begleiterin sein wird, durchströmt mich.

Die Straßen sind fast menschenleer, das Lichtermeer blendet schweigend ins Niemandsland. Wie immer fahre ich ziellos umher, warte auf ein Zeichen, bevor ich eine bestimmte Richtung einschlage.

An der Straßenkreuzung zum Secret Place protzt die Uhr bereits mit neuem Datum, der Versuch, Zeit in Zahlen festzuhalten.

Uninteressant für mich. Hinter dem Haus stelle ich das Motorrad neben den Müllcontainern ab, streiche mit den Fingern durch meine Frisur und prüfe, ob die Maske sitzt.

„Na? Auch mal wieder da?“

Die Türsteherin schenkt meinem ungewöhnlichen Outfit ein routiniertes Begrüßungslächeln und lässt mich passieren. Mein Rücken wird in dieser Umgebung noch aufrechter, der Gang panthergleich.

Es ist wie stets und doch jedes Mal neu.

Rauchschwaden vernebeln Gesichtszüge, lassen die Augen tränen und geben ihnen dadurch scheinbaren Glanz. Die gedämpfte Beleuchtung tut ihr übriges, um die Realität zu verwischen.

Ich bewege mich ans Ende der Bar zum zweiten, etwas kleineren Tresen. Leiber drängen dicht auf der Tanzfläche und verströmen freizügig ihre Duftmischungen. Meine Nasenflügel beben bei dem massiven Ansturm auf meinen empfindlichen Geruchssinn.

Mit keinem Blick nehme ich die Frauen wahr, lasse nur mein Gespür den Raum bis in den letzten Winkel sondieren. Es findet keine Resonanz.

Nicht die, die ich wirklich suche.

Carol, die wie üblich bedient, reicht mir in stillschweigendem Einvernehmen ein Mineralwasser. Ich schätze ihre unaufdringliche Aufmerksamkeit, die meisten Menschen lassen sie vermissen. Neunzig Prozent der Anwesenden gehören dazu. Sie mustern mich unverhohlen.

Lässig lehne ich mich an die Wand, nehme die Schwingungen um mich herum auf, stets lauernd auf die Wahrnehmung der Einen, die ja vielleicht heute erscheinen wird. Bis dahin sortiere ich, was mir bekommt, und eigne mir an, was ich haben will.

Ein Lächeln bewegt meine Lippen.

In einer Ecke staut sich massiv das Glück. Die Beiden haben sich beim Tanz näher kennengelernt, die Bewegung der Körper gab die Signale vor, die Gedanken und Bedürfnisse folgten. Jetzt sitzen sie sich gegenüber, Hände tasten sacht zueinander, Nervenenden erzittern, die erlernte Sprache verstummt und Begehren verdrängt kraftvoll die Vernunft.

Es lässt eine Saite in mir erklingen.

Ich bestelle ein zweites Wasser, nehme auf meiner Zunge die prickelnde Kohlensäure wahr, und taste mit meinen Sinnen weiter.

Brennendes Verlangen an der vorderen Theke lässt mich innehalten. Auf einem Barhocker entdecke ich eine künstlich Blonde die, scheinbar gelassen am Cocktail nippend, mit ihrem Blick an der Schwarzen auf der Tanzfläche klebt. Die Gedankenbilder zeigen Gier und wenig Phantasie. Langweilig und viel zu schade für die Farbige, die selbstvergessen den Tanz und seine Auswirkung auf den Körper genießt.

Bei ihr verweile ich. Sie wandelt Töne der Musik lustvoll um, ein kokettes Spiel mit Impressionen.

Die Bar wird übersichtlich, Frauen gehen, keine kommt neu herein. Ich werde mich umorientieren. In dem Maße, wie ich mich von der Suchenden zur Jägerin entwickle, verändert sich mein Ausdruck.

Glitzernd und wach streune ich durch die Verbliebenen. Weiß, dass ich eine finde, die nur noch anwesend ist, weil sie von mir bemerkt werden will.

Sie ist zierlich, nach außen fast zerbrechlich. Erst ihre Gedanken zeigen, welcher Mut in ihr steckt. Unter dem halblangen Haar fixiert sie mich, dreht dabei das Whiskyglas in der Hand.

Ich stoße mich von der Mauer ab und bin mit wenigen Schritten bei ihr. Ohne ein Wort an sie zu richten, dringe ich mit meinem Blick in sie. Ihre Augenlider flattern, doch sie hält stand. Was ich erkenne, gefällt mir und ich beginne, ihr Empfinden von Raum und Zeit zu trennen, bis sie nur noch mich wahrnimmt.

Ich danke ihr mit einem charmanten Lächeln.

„Hast du Lust mit mir zu kommen?“

Sie atmet tief ein und antwortet mit einem Nicken.

Die Fingerkuppe meines rechten Zeigefingers fährt sacht von ihrer Stirn über die hübsche Nase und verweilt auf den vollen, weichen Lippen.

„Du wirst nicht wissen, wohin ich dich bringe, wirst meinen Namen nicht erfahren und ich will den deinen nicht wissen. Es gibt nur diese eine Nacht und du darfst mich nicht berühren. Dafür stille ich deine Sehnsucht.“

Wie gebannt saugt sie jedes Wort auf, ohne sich von mir zu entfernen. Ich weiß, ich habe sie.

Sie will mehr.

Ich nehme ihr Glas, stelle es auf den Tresen und reiche ihr meine Hand, von der sie sich widerspruchslos zum Ausgang führen lässt. Als wir auf der Strasse stehen, löse ich das schwarze Seidentuch von meinem Hals und verbinde ihr die Augen. Unsicherheit steigt in ihr auf. Ich spüre es sofort.

„Alles ist gut, vertraue mir und genieße.“

Sanft beschwörend flüstere ich in ihr wohlgeformtes Ohr und bemerke den Schauer, der sich über die helle Haut ausbreitet.

Ich lege ihre Arme um meinen Hals und trage die schöne Unbekannte zur Maschine. Sie lehnt den Kopf an meine Schulter und seufzt ganz leise. Die Kraft der Begierde macht sie sprachlos und lässt der Vernunft keinen Raum. Ganz dicht rückt sie an meinen Rücken, fügt sich, vom Fahrtwind liebkost, in die Balance der Kurven ein.

Das sanfte Brummen des Motors hallt in Ihr wider. Als wir mit dem Aufzug nach oben surren, schmiegt sie sich weich in meine Umarmung. Ich öffne die Tür zu meinem Apartment. Den Kopf leicht schräg gelegt, lauscht sie auf das Klacken des Schlosses.

Meine Lippen streichen mit warmem Hauch zum Willkommen über ihren geschlossenen Mund. Erst jetzt nehme ich ihr mit sanfter Berührung die Augenbinde ab. Überraschung zeigt sich auf dem ausdrucksvollen Gesicht, als sie den Raum betrachtet; die kleine Theke, vor der zwei Barhocker stehen, das metallene Himmelbett als Zentrum, Schalen mit duftenden Blütenblättern, die Wände mit Frauenkörpern bemalt. Indirektes Licht, abwechselnd in blauen und warmen Farbtönen gehalten, erzeugt eine unwirkliche Atmosphäre.

Ich überlasse sie einen Moment dem Staunen, zünde Kerzen an und bereite ihr denselben Drink, den sie im Secret Place hatte.

„Setz dich.“

Mit einem verträumten Blick wendet sie sich mir zu und ich reiche ihr das Getränk.

Als sie in kleinen Schlucken daran nippt, versuchen ihre Augen, mich zu ergründen. Ich beuge mich mit einem Lächeln zu ihr, halte inne, als sie meinen Atem spüren kann und erinnere sie an ihr Verlangen. Wie Feuer steigt es in ihr auf, so stark, dass es mich berührt. Mit der rechten Hand fahre ich an ihrer inneren Jeansnaht hoch, lasse abwechselnd Zeige- und Mittelfinger über den Verschluss der Hose und weiter über die Knöpfe an ihrer Bluse tanzen.

Ihr Atemrhythmus beschleunigt sich. Am obersten Knopf halte ich an. Ein Zittern geht durch ihre Schulterpartie über die Arme bis in die Fingerspitzen.

Es wird gleich geschehen.

Ihr weißer Schneidezahn beißt kurz auf die Unterlippe, ein fordernder Aufblitzen in ihrem Blick, eine kaum merkliche Tonusveränderung der Halsmuskeln, ich ahne die Bewegung, ehe sie ausgeführt wird. Ihre Hand nimmt die meine und führt sie zu ihrem leicht geöffneten Mund.

Es dauert nur einen Wimpernschlag, bis ich ihre Hände mit einer raschen Drehung auf den Rücken gebunden habe.

Verblüfft schaut sie mich an.

„Ich sagte doch – mein Körper ist für dich tabu.“

Meine Stimme klingt rau. Wild schleudert sie die Haare aus dem Gesicht, ihr Oberkörper formt dabei einen ästhetischen Bogen. Ich genieße den Anblick. Sie schiebt den Po auf dem Barhocker nach vorne, um aufzustehen.

Ich dränge mich zwischen ihre Beine und presse mich an sie. Ihre Hände zerren an der Fessel. Die Nippel ihrer festen, kleinen Brüste bilden sich deutlich unter der Bluse ab. Sacht, fast nachlässig streiche ich darüber, während ihr mein Schenkel Widerstand bietet.

Ich ziehe an dem obersten Knopf, während ich in die kleine Seitentasche meiner Hose greife. Beim Anblick des Messers zuckt sie kurz zusammen. Bevor sie begreift, springt der erste Verschluss ab, der zweite, bis zum letzten. Meine Lippen streifen über ihre Schulter und schieben die Bluse nach hinten.

Mit einem leisen Stöhnen bietet sie mir die Brüste an. Sie weiß um ihren verlockenden Körper, beobachtet meine Zunge, die über ihre harten Nippel tanzt.

Kurz beiße ich zu. Gerade so fest, dass lustvoller Schmerz sie durchfährt. Ich spüre ihr Erstaunen über die heiße Welle, die sie durch den Bauch bis zwischen die Beine erbeben lässt.

Ich richte mich langsam auf und lächle sie an, bevor ich mit dem linken Arm unter ihr Knie greife, um es so anzuwinkeln, dass ich das Messer unter den Saum ihrer Hose führen kann. Ihre Pupillen weiten sich, als ich mit Leichtigkeit den Stoff aufschlitze, als wäre es Papier. Mein Blick hält sie fest, bis auch das andere Hosenbein aufklafft und ich ihre bloßgelegten, langen Beine an der Innenseite mit meinen Fingerkuppen sacht entlang streiche bis zu dem Hauch von schwarzem Slip, der sie noch bedeckt. Ich umfahre mit der Zungenspitze seine Konturen, reize und bezaubere, stets darauf bedacht von ihrer empfindsamsten Stelle entfernt zu bleiben.

Durch die Spitze schimmert ihre helle Haut. Nur noch die Pobacken befinden sich auf dem Stuhl. Sie zieht hörbar den Atem ein, als das kühle Metall sie vom letzten Rest Stoff befreit.

Ich spüre in sie. Es ist keine Angst da, nur Lust, die beginnt, sich in haltlose Gier zu verwandeln.

Das ist gut. Ich will nicht, dass sie Furcht empfindet. Das würde die Freude schmälern, die ich mehren will, bis sie endgültig die Kontrolle verliert. Ich wische die Gedanken beiseite, konzentriere mich ganz auf die schöne Unbekannte, knie vor ihr nieder und erforsche ihre Weiblichkeit.

Jeden Wunschgedanken von ihr, den ich empfange, setze ich sogleich in die Tat um. Sanft umkreist meine Zunge ihre pochende Klit, während meine Finger die weichen Schmetterlingsflügel öffnen und ihr verführerisch duftendendes Nass frei lassen. Sie stöhnt laut auf, als meine Zunge tief in sie dringt. Ihr Becken drängt mir entgegen.

Lange kann sie nicht mehr stehen. Ein wenig noch, denke ich und spiele einfühlsam zwischen Perle und Höhle hin und her, bis ihre Nägel sich in die Sitzfläche des Hockers graben und das heftige Atmen mir anzeigt, dass sie gleich soweit ist. Ich lasse von ihr ab und wandere mit meinem Mund aufwärts über ihren bebenden Körper, nehme sie in meine Arme, drücke mich an sie und schaue lächelnd in ihre sehnsuchtsvollen Augen.

„Wir haben alle Zeit der Welt… „

Sie wirft den Kopf zurück, ihre Halsschlagader pocht sichtbar und verräterisch schnell.

Ich verfolge sie mit meinen Lippen, taste zu ihrem hübschen, kleinen Ohr.

„Koste deine Geilheit aus, überlasse dich ganz und gar. Nimm dir die Freiheit, von mir zu bekommen, was du bisher nur in Träumen gelebt hast. Erlebe grenzenlose Lust!“

Ich löse das Tuch an ihren Händen. Sie hat die Fesseln nun in sich, kann nicht mehr klar denken.

Jetzt lasse ich sie auch reden.

„Du machst mich wahnsinnig!“

Ihre nun heisere Stimme klingt trocken. Galant reiche ich ihr das Getränk und sie löscht mit hastigen Schlucken den Durst, während ihr Wunsch Gestalt annimmt und mich erreicht.

Ich reagiere sofort. Tief dringen meine zwei Finger in sie. Das Glas fällt auf den Teppichboden, bleibt unbeachtet.

Erneut knie ich vor ihr nieder. Sie stützt sich auf meine Schultern, während mir ihr Becken gierig entgegen stößt. Ich halte meine Hand ganz ruhig und lasse sie nehmen, was und wie sie es will. Sie ist so gereizt, dass ich schon nach kurzer Zeit spüre, wie sie zu pulsieren beginnt.

„Ist das schön! Bitte, geh jetzt nicht weg.

Lass mich…“ Das letzte Wort erstickt in einem Aufschluchzen. Eng umschließt sie meine Finger. In mir steigt Wärme auf. Ganz sanft löse ich mich, umfange sie mit den Armen und trage sie zum Bett.

Ich betrachte sie. Nichts ist vergleichbar mit dem Ausdruck einer Frau während dem Höhepunkt und kurz danach. Dieser Anblick ist es, der mein Gefühl anspricht und zu mir holt. Mein Lächeln wird weich und mein Körper beginnt mehr und mehr zu antworten.

Sie kehrt langsam zurück.

Ich streiche über ihre warme Haut, weiß, dass sie noch lange nicht satt ist. Mit einem wohligen Seufzen dreht sie sich auf den Bauch. Als ich mit meinen Nägeln über ihren Rücken ziehe, stöhnt sie leise auf.

„Vertraust du mir?“ frage ich.

„Ja, ja ich vertraue dir.“ Ein Flüstern nur.

„Gut. Dann wirst du jetzt die Welt der Empfindungen weiter entdecken.

Knie dich dort ans Kopfende.“

Widerspruchslos folgt sie, stützt sich auf der metallenen Querverstrebung ab und reckt mir mit leicht gespreizten Beinen ihre ansprechenden Porundungen entgegen. Ich nehme ein Tuch, das mit einer zartduftenden Essenz getränkt ist, und verbinde ihr erneut die Augen.

„Was verwendest du da für einen Zauber?“ will sie wissen.

„Lass dich überraschen.“

Ich stimme mich ganz auf sie ein, erspüre, was sie tief in sich verborgen hat.

Alles ist auf Verlangen ausgerichtet, im Dunkel intensiviert. Berührungen hinterlassen Feuerspuren auf der Haut. Sie hört meine Schritte, als ich das Bett umrunde, das Klappern in meiner Hand, und hebt fragend den Kopf.

Ich betrachte die geschwungenen Klammern in meiner Hand, an denen ich vor langer Zeit schon mit einer kleinen Kette Bleizapfen anbrachte. Sie bekommen einen glücklichen Platz am Nippel ihrer rechten und linken Brust. Sie zuckt zusammen, dann erkenne ich an Ihrem Gesicht, wie der Schmerz sich in eine Lustwelle verwandelt, die eine direkte Verbindung zu den Nerven der Klit herstellt, bei jeder Bewegung neu entfacht.

Ich ziehe mich zurück, überlasse sie diesem neuen Erleben und gürte mich, bevor ich hinter sie knie. Sanft umstreiche ich ihre Perle, dringe nur wenig in sie ein, kreise mit meinen Fingern.

Sie stöhnt auf.

„Sag mir, wie es sich anfühlt.

Sag, was du willst,“ raune ich in ihr Ohr. „Ich werde nichts weiter tun, außer du forderst mich dazu auf!“

Es kostet sie Überwindung aus der anerzogenen Zurückhaltung auszubrechen, doch die Worte werden in ihrem Kopf stärker. Ich halte mich bewusst zurück, bis es wild aus ihr heraussprudelt: „Oh… Es fühlt sich…

es fühlt sich so gut an. Du machst mich unglaublich geil. Bitte, bitte… ich will, dass du mich fickst! Vögel mich, wie ich noch nie in meinem Leben gevögelt wurde!“

„Geht doch!“ lache ich leise.

Sie ist jetzt so feucht, dass sie den wohlgeformten Dildo sofort tief in sich aufnimmt.

Jeder Stoß überträgt sich auf ihren Körper und erzeugt neuen Lustschmerz an den Brüsten. Ich dringe mit einem Finger zwischen den Pobacken ein und ihr lautes Atmen wird zum Keuchen. Als sie sich mit einem Schrei aufbäumt, kann ich spüren, wie mein Gefühl sich mit mir verbindet und in mir bleibt.

Ich genieße den schwebend schillernden Moment mit ihr und entferne mich dann sacht, beseitige von meiner Hüfte den Gurt, befreie ihre Brüste, die Augen, und nehme sie in die Arme. Sie weint.

Mit einem zärtlichen Lächeln küsse ich ihr die Glückstränen ab.

„Es ist gut. Es ist alles gut. Warte einen Moment, ich hole dir etwas zu trinken.“

Ihr Blick, noch verschleiert, empfängt mich dankbar, als ich mit einem Becher zurückkehre. Sie trinkt aus und kuschelt sich dann wieder an mich.

Still sitze ich und spüre in mich hinein. Ja, es ist gut.

Sie schläft. Ich habe mit dem letzten Getränk dafür gesorgt, dass ihre Ruhe für einige Stunden tief und ungestört sein wird. In ihrer kleinen Tasche finde ich den Ausweis und Wohnungsschlüssel.

Ich lasse Badewasser einlaufen.

Keine Regung geht über ihr traumfernes Gesicht, als ich sie vom Bett hochnehme und ins Bad trage. Behutsam wasche ich den Körper mit wohlduftenden Essenzen. Sauber und rein trockne ich sie ab, betrachte ein letztes Mal ihre verletzliche Nacktheit und kleide sie in dunkelblaue Seide.

Es klingelt. Es ist Zeit Abschied zu nehmen.

Die Taxifahrerin kennt mich und wird die schöne Unbekannte sicher nach Hause bringen.

Sie war nicht, was ich suche: die Eine, die mich wirklich berührt, die ich erkenne, sobald unsere Gedanken sich begegnen. Wir werden uns verstehen, ohne erklären zu müssen. Unsere Körper werden im Einklang harmonieren und sie wird mein Gefühl an seinen Platz in mir zurückbringen. Für immer.

Ich finde sie, das weiß ich.

Doch heute war ich nur die Jägerin…

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