Katrin
Veröffentlicht am 29.01.2016 in der Kategorie Erotik GeschichtenBlinzelnd öffnete ich die Augen, und mit noch etwas verschwommenem Blick
sah ich in die Augen meiner Schwester. Ich erschrak. Ihre Augen waren
rotgeweint und lagen tief in ihren Höhlen, die von dunklen Rändern
eingefasst waren. Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, ich hätte nie
geglaubt, dass sich die Augen eines Menschen in so kurzer Zeit so stark
verändern konnten.
Verschwunden war das fröhliche Leuchten, das sonst so
strahlende Grün wirkte matt.
Ich schaute auf den Radiowecker um zu wissen, wie spät es bereits war
und war erstaunt, als ich dort die Ziffern 03:25 Uhr sah. Das konnte
nicht sein, denn dann war es ja noch mitten in der Nacht. Ich schaute
zum Fenster und konnte durch die geschlossenen Vorhänge keinen einzigen
Lichtschimmer entdecken. Erst jetzt fiel mir auf, dass die
Zimmerbeleuchtung brannte.
Hatte ich sie angelassen? Und was machte
Kai-jin um diese Zeit in meinem Bett? Und überhaupt, wie sah sie
eigentlich aus?
Dies alles spielte sich innerhalb von Sekundenbruchteilen ab, aber ich
brauchte eine Weile, diese Informationen alle zu verarbeiten.
Schließlich hatte sie mich gerade aus dem tiefsten Schlaf geholt.
»Was ist passiert?« fragte ich immer noch entsetzt darüber, wie Kai-jin
aussah.
Doch sie begann nur zu weinen und flehte mit weinerlicher Stimme: »Darf
ich hier bleiben?«
Was sollte ich tun? Ich konnte sie doch in diesem Zustand nicht einfach
wegschicken. Aber was war, wenn man uns so hier fand? Schließlich waren
wir erst gestern knapp der Entdeckung entgangen. Aber nach den
Erlebnissen der letzten Nacht war mir das egal.
Was sollte schon
passieren? Theresa konnte uns so finden, aber was wollte sie dann
machen? Etwa zu ihrer Mutter laufen um uns zu verpetzen: »Hallo Mama,
ich habe unsere Gäste gerade im Bett erwischt, aber sprich sie bitte
nicht darauf an, denn sonst könnte es sein, dass Georg dir erzählt wie
pervers ich selber bin.« Oder sie ging zu unserem Vater, wenn er am
Wochenende zurückkam; »Hallo Herr Leuchters, ich habe ihre Kinder
zusammen im Bett erwischt…« Ich brauchte die Gedanken gar nicht zu
Ende denken. Ich war sicher, sie würde nichts sagen.
»Was ist nun? Darf ich bei dir bleiben? Bitte!« flehte Kai-jin.
»Ja, aber nun erzähl doch bitte erst mal was passiert ist.« drängte ich
sie, denn ich wollte wissen, wer oder was sie in diesen jämmerlichen
Zustand versetzt hatte.
Doch meine Schwester stand auf, schaltete die Zimmerbeleuchtung aus, und
begann sich ihrer Kleider zu entledigen. Ich wusste nun überhaupt nicht,
was das zu bedeuten hatte, sie musste sich doch vor mir nicht
verstecken. Wieso schaltete sie das Licht aus bevor sie mit dem
Entkleiden begann? Sie legte doch sonst keinen Wert darauf.
Meine Besorgnis stieg und noch einmal hakte ich nach: »Nun sag schon,
was ist passiert.«
Doch ich bekam keine Antwort.
Stattdessen weinte Kai-jin weiter vor sich
hin und kuschelte sich eng an mich. In dieser Nacht war schon so viel
passiert, was ich nicht so recht begreifen konnte, und es schien nicht
besser zu werden.
So gab ich auf, und um meine Schwester wenigstens ein bisschen zu
trösten, nahm ich sie zärtlich in den Arm, kuschelte mich an sie und
wischte ihr vorsichtig im Dunkeln über ihr feuchtes Gesicht. Ich genoss
einfach das Gefühl ihres warmen weichen Körpers an meiner Seite. Es war
ein schönes Gefühl, ohne sexuelle Hintergedanken mit ihr hier zu liegen
und sich einfach nur eng aneinander zu schmiegen.
Viele Gedanken schossen mir durch den Kopf und gerne hätte ich Kai-jin
mit Fragen gelöchert, aber ihr war eben nicht nach reden zu Mute, und so
beließ ich es.
Sie brauchte einfach nur meine Nähe, und das war das
wenigste, was ich tun konnte.
Ich spürte, wie sie sich nach und nach beruhigte, und ihr Atem immer
flacher wurde. Sie schlief in meinen Armen ein, und so verfiel auch ich
irgendwann in einen unruhigen Schlaf, aus dem ich ein paar mal kurz
erwachte und immer spürte ich meine Schwester neben mir. Ihr langsamer
flacher Atem verriet mir, dass sie schlief, und so schlief auch ich
wieder ein.
Nach unruhigem Schlaf erwachte ich am Morgen, und diesmal war es
wirklich morgens, denn ich konnte die Sonne durch die Vorhänge meines
Fensters sehen. Ein Blick auf den Radiowecker verriet mir, dass es kurz
nach sieben war.
Kai-jin lag noch immer zusammengerollt neben mir.
Die Decke hatte sie
ein wenig beiseite gestrampelt, auch sie hatte wohl nicht ganz so ruhig
geschlafen, wie ich in der Nacht zunächst noch angenommen hatte. Ich
betrachtete sie sorgfältig, und stellte mit Schrecken fest, dass ihr
Körper mit zahlreichen blauen Flecken übersät war. Hatte sie eine Unfall
gehabt? Was war mit Luigi? Wie war sie zurückgekommen und vor allem wann?
So als hätte sie meine Gedanken bemerkt oder als hätte ich laut
gesprochen drehte sich Kai-jin zu mir um und öffnete blinzelnd die Augen.
»Guten Morgen, Kleines!« begrüßte ich sie liebevoll.
Sie sah immer noch schrecklich aus. So als hätte sie ein tagelanges
Gelage hinter sich.
Sie bemühte sich jedoch ein Lächeln hervorzubringen.
Als sie aber bemerkte, wie ich ihren geschundenen Körper betrachtete,
zog sie schnell die Decke zu sich heran.
»Was ist passiert?« versuchte ich erneut mehr in Erfahrung zu bringen.
Ich hatte die zahlreichen blauen Flecken auf ihren sonst so makellosen
Beinen entdeckt. »Hattet ihr einen Unfall?« fragte ich, nur um etwas zu
sagen, obwohl ich wusste, das etwas anderes passiert sein musste.
Endlich brach Kai-jin ihr Schweigen, und mit Tränen in den Augen
erzählte sie, eng an mich gekuschelt, die Erlebnisse der letzten Nacht.
Nachdem sie Theresa und mich an der Wegbiegung abgesetzt hatten, waren
sie noch ein Weilchen durch die Landschaft gefahren, und Kai-jin hatte
die Situation ausgenutzt, Luigi richtig heiß zu machen. Auf einem
abgelegenen Seitenweg habe er dann angehalten, und eigentlich hätte die
Nacht richtig schön werden sollen, doch Luigi sei sehr grob gewesen und
viel zu hektisch. Das hatte Kai-jin so sehr gestört, dass sie
schließlich die Lust verloren habe. Doch Luigi sei da schon nicht mehr
zu bremsen gewesen.
Sie habe sich schließlich nicht mehr anders zu
helfen gewusst, als sich mit ein paar Tricks aus der Sportschule zu
wehren. Da sei Luigi vollkommen ausgerastet, habe sie zunächst
verprügelt und übelst beschimpft und dann versucht über die herzufallen.
Als sie sich weiterhin wehrte, habe er sie noch brutaler geschlagen.
Nachdem Luigi sich abreagiert hatte, sei er dann in sein Auto gestiegen
und davon gefahren.
Sie habe erst nach fast drei Stunden den Hof der
Ratellis wiedergefunden und habe Angst gehabt alleine in ihrem Zimmer zu
übernachten.
Die letzten Worte hatte Kai-jin kaum noch verständlich über die Lippen
gebracht, so stark heulte und schluchzte sie bereits wieder.
In mir stieg unbändige Wut auf. Wilde Gedanken kreisten in meinem
Schädel, und ich hörte mich selbst nur leise murmeln: »Ich bringe ihn
um! Ich mache den kalt!«
Doch Kai-jin versuchte meine Emotionen zu bremsen, sie rüttelte mich
flehentlich: »Nein, Geo.« bat sie mich. »Das wirst du nicht tun, du tust
gar nichts der gleichen! Bitte, lass das! So was darfst du nicht mal
denken!«
Ich brauchte eine ganze Weile, bevor ich mich wieder einigermaßen
beruhigt hatte, und auch wenn ich mich gegenüber meiner Schwester so
gab, als wäre ich wieder ganz ruhig, so gärte in mir doch der Wunsch
nach Rache. Ich musste an die letzte Nacht mit Theresa denken, und wurde
den Verdacht nicht los, dass das ganze vielleicht ein abgekarrtes Spiel
gewesen war.
Ich erzählte meiner Schwester jedoch noch nichts von meinen
Erlebnissen mit Theresa, das wollte ich ihr jetzt nicht antun.
Ich schlug vor, dass wir uns zunächst erst mal etwas frisch machten, und
niemandem etwas erzählten. Mein Vater würde sowieso frühestens in fünf
Tagen wieder hier sein, und zu Theresa oder Frau Ratelli wollte ich auf
keinen Fall gehen.
Kai-jin war immer noch sehr verstört und wollte nicht mal alleine ins
Bad gehen. Die letzte Nacht musste für sie wirklich schrecklich gewesen
sein. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie ins Bad zu begleiten.
Ich
blieb die ganze Zeit auf der Toilette sitzen, während sie sich duschte
und auch sie verließ das Bad nicht, als ich unter die Dusche ging.
Anschließend gingen wir in ihr Zimmer und suchten ein paar Sachen zum
Anziehen, die zwar luftig waren, denn es würde bestimmt wieder heiß
werden, die aber lang genug waren, ihre blauen Flecken zu überdecken.
Wir waren gerade fertig und wollten nachsehen ob das Frühstück fertig
war, da hörten wir Theresa die Treppe heraufkommen. Noch einmal bat ich
Kai-jin flüsternd sich nichts anmerken zu lassen.
Theresa begrüßte uns gewohnt freundlich, und ließ sich überhaupt nichts
anmerken. Sie war nur etwas verwundert, dass wir heute schon so früh auf
den Beinen waren. Als wir an ihr vorbeigingen, denn ich hatte wahrlich
keine große Lust ihr heute viel Aufmerksamkeit zu schenken, versuchte
sie nur kurz, mich festzuhalten.
Scheinbar wollte sie etwas von mir.
Aber mir war jegliche Lust an Theresa vergangen und so wehrte ich sie
nur unwirsch ab und fauchte sie an, sie solle mich in Ruhe lassen. Die
Überraschung in ihrem Gesicht war nicht gespielt, das erkannte ich.
Dennoch ließ ich sie einfach auf dem Treppenabsatz stehen und folgte
meiner Schwester in die große Küche.
Ich hatte nach der anstrengenden Nacht einen Bärenhunger und konnte gar
nicht genug von dem frischen Brot und dem leckeren Käse bekommen.
Kai-jin hatte keinen großen Appetit und mümmelte verloren an einem
halben Brötchen herum.
Frau Ratelli fiel das sofort auf, und als sie Kai-jin genauer betrachtet
hatte, fragte sie besorgt: »Kindchen, was ist denn mit dir passiert? War
der Abend in der Stadt so anstrengend oder habt ihr etwa Alkohol
getrunken?«
Meine Schwester schaffte es, sich ein Lächeln abzuringen und meinte nur
sie hätte nach der letzten anstrengenden Nacht sehr schlecht geschlafen.
Mehr verriet sie nicht.
Ich beobachtete währenddessen Theresa und versuchte aus ihrem Gesicht
irgendeine Reaktion abzulesen. Aber sie lächelte nur genauso vieldeutig
wie ihre Mutter, was leider keine Rückschlüsse darauf zuließ, ob sie
bereits etwas von der vergangenen Nacht wusste. Immerhin bestand ja die
Möglichkeit, dass sie bereits mit Luigi telefoniert hatte.
Nach dem Essen meinte Frau Ratelli dann, sie wolle heute noch zum
Einkaufen, und Theresa könnte doch Luigi fragen, ob er nicht fahren
könnte, dann bräuchte sie die Einkäufe nicht mit dem Fahrrad zu machen,
und außerdem könnten wir dann ja mitfahren und uns den Ort mal bei Tage
ansehen.
Kai-jin hätte vor Schreck beinahe ihr Brötchen fallen lassen
und schaute mich entsetzt an.
Ich behauptete, dass wir keine Lust hätten in die Stadt zu gehen, wir
wollten stattdessen lieber noch einmal mit dem Fahrrad die Gegend
erkunden. Frau Ratelli zuckte nur ratlos mit den Schultern, so als wolle
sie sagen, man könne der Jugend wohl heute gar nichts mehr recht machen.
Nur Theresa schaute ziemlich überrascht drein, so als hätte sie von
Kai-jin eigentlich einen Jubelschrei erwartet, und nicht diese
unterkühlte Abneigung.
Nach dem Frühstück machten wir uns so schnell es ging, ohne aber in
aufsehenerregende Hektik zu verfallen vom Hof. Dabei fuhren wir aber gar
nicht weit, sondern nur bis zum gegenüberliegenden Hügel etwa zwei
Kilometer von Ratellis Hof entfernt.
Wir wollten einfach nur nicht dort
sein. Das war alles.
Wir setzten uns auf eine Wiese und beobachteten den Hof der Ratellis,
denn wir waren gespannt, ob Luigi sich dort hin trauen würde, oder ob er
Angst hatte Kai-jin oder mir zu begegnen. Nachdem wir etwa eine Stunde
lang aneinandergelehnt und schweigend den Hof beobachtet hatten, sahen
wir Frau Ratelli mit dem Fahrrad Richtung Stadt fahren.
»Siehst du!« sagte ich zu Kai-jin. »Er traut sich nicht mal hierher!«
»So ein Feigling!« schimpfte sie leise.
»Vielleicht hat er Angst, oder es ist ihm furchtbar peinlich, dass ihm
so etwas passiert ist.
Wahrscheinlich hat er einfach nur ein schlechtes
Gewissen, und weiß nun nicht, was er tun soll.« warf ich ein.
»Hoffentlich leidet er wenigstens ein bisschen unter seinem schlechten
Gewissen.« gab Kai-jin seufzend zur Antwort.
»War es denn wirklich so schlimm?« fragte ich etwas besorgt.
»Die Schläge? Natürlich! Der hat einen ganz schönen Hau. Gott sei Dank
hat er mich nicht im Gesicht getroffen, dann hätte ich heute wohl ein
gewaltiges Veilchen und das wäre beim Frühstück wirklich schwierig zu
erklären gewesen.«
Sie musste sogar ein klein wenig Lächeln, als sie diese Worte sprach,
und mir wurde richtig warm ums Herz als ich ihr Lächeln sah. Das machte
mir Hoffnung, das Kai-jin nicht ewig an diesem Vorfall zu knabbern haben
würde.
»Nein, ich meinte eigentlich nicht die Schläge!« korrigierte ich meine
Frage ein bisschen. »Ich meinte das, was er anschließend mit dir gemacht
hat?« umschrieb ich vorsichtig das etwas heikle Thema.
»Danach ist er einfach abgehauen, mehr war da nicht!«
»Wirklich nicht?« fragte ich noch einmal besorgt nach.
»Nein, wirklich nicht.
Keine Sorge! Ich glaube das hätte auch gar nicht
mehr geklappt!« und wieder lächelte Kai-jin.
Wieso? Nun war ich etwas erstaunt. Wieso sollte er dazu nicht mehr in
der Lage gewesen sein, fragte ich mich. Man las doch immer wieder von
Männern, die in einem Wutanfall eine Frau vergewaltigt hatten.
»Ich habe mich doch gewehrt, und ihm dabei wohl einige Male ziemlich
kräftig an seine empfindlichste Stelle getreten. Als er nämlich von mir
abgelassen hat, hatte er enorme Schwierigkeiten noch aufrecht zu gehen!«
Nun musste Kai-jin sogar lachen.
Ich war glücklich darüber, dass sie das
schon wieder konnte, obwohl sie sich ihren Bauch hielt und schmerzhaft
das Gesicht verzog. Luigi musste wirklich ganz schön zugeschlagen haben.
Na, der würde was erleben, wenn er mir über den Weg lief. Aber das sagte
ich nicht laut, denn ich wollte diese Gedanken mit niemanden teilen,
auch nicht mit Kai-jin.
Wir mussten lange schweigend auf dem Hügel nebeneinander gesessen haben,
denn irgendwann sahen wir Frau Ratelli mit dem Fahrrad aus der Stadt
zurückkommen.
Ich weiß nicht mehr genau über was ich dieser Zeit alles
nachgedacht habe. Vieles ist mir durch den Kopf gegangen, vieles sieht
man heute, Jahre später, als Erwachsener vielleicht auch etwas anders;
und ich muss ein bisschen lächeln, wenn ich daran denke, wie schrecklich
erwachsen und alt ich mich an diesem Tag gefühlt habe. Und so machten
auch wir uns wieder auf zum Hof, vielleicht konnten wir Frau Ratelli ja
bei irgendetwas zur Hand gehen. Es war an der Zeit sich ein wenig
abzulenken.
Als wir in die große Küche kamen wirbelte Frau Ratelli schon wieder
emsig in der Küche umher, und Theresa saß auf einem Stuhl an der der Tür
gegenüberliegenden Wand.
Wäre sie nicht blind gewesen, ich hätte
geschworen, ihre Augen hätten mich forschend durchbohrt. Es lag eine
gewisse Spannung in der Luft, die nur auf eine Entladung zu warten schien.
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24. Kaltes klares Wasser
Als Frau Ratelli uns bemerkte fragte sie uns, wie denn unser Tag gewesen
sei, aber man merkte ihr an, dass ihr Interesse viel mehr Kai-jin galt,
auf deren Armen sich die ersten blauen Flecken deutlich abzuzeichnen
begannen. Hatte sie am Morgen nur einfach etwas mitgenommen ausgesehen,
so erkannte man nun deutlich, dass mehr gewesen sein musste als nur eine
lange Nacht in der Disco.
Aber sie schüttelte nur leicht den Kopf und
verlor kein Wort darüber. Stattdessen fragte sie uns, ob wir ihr nicht
beim Zubereiten des Abendessens behilflich sein wollten. Wir nahmen das
Angebot dankend an, bot es uns doch die Möglichkeit uns irgendwie zu
beschäftigen und nicht nur wie die Ölgötzen in der Küche herumzustehen.
Frau Ratelli erzählte, dass sie etwas verärgert über Luigi wäre, der am
Telefon behauptet hätte, er hätte heute überhaupt keine Zeit, den sie
dann aber mit ein paar Kumpels in der Stadt gesehen hatte. Wir
enthielten uns jeden Kommentars, wir wollten nicht noch mehr Neugierde
wecken, als schon bereits vorhanden war.
Ich fragte mich, ob Theresa
inzwischen wusste was vorgefallen war.
Dann erzählte Frau Ratelli von ihrer Schwester, die in der Altstadt
wohne, und bei der sie noch auf einen Espresso vorbeigeschaut habe. So
erfuhren wir, dass ihre Schwester eine kleine Fleischerei betrieb, und
auf dem jährlichen Altstadt-Sommerfest, das am nächsten Wochenende
wieder stattfand einen Imbissstand bewirtete. Sie hatte Frau Ratelli um
Hilfe gebeten, da sie irgendetwas mit ihrem Rücken hatte, und nicht den
ganzen Tag in der Imbissbude stehen konnte.
Frau Ratelli meinte, das Fest wäre bestimmt auch für uns ganz
interessant, und außerdem würde unser Vater ja auch zum Wochenende
zurück sein, dann könnten wir ja endlich mal etwas gemeinsam
unternehmen. Wir sprachen noch ein bisschen über dies und das, vermieden
aber Gesprächsthemen die irgendwie zum gestrigen Abend zurückführen
konnten.
Während des Abendessens beobachtete ich Theresa ganz genau, denn vorhin
in der Küche hatte sie sich sehr still verhalten.
Ich war neugierig, was
sie von Luigi erfahren hatte, und ob er überhaupt etwas gesagt hatte.
Doch Theresa ließ sich überhaupt nichts anmerken, sie tat eher so, als
wären ihr vollkommen gleichgültig. War sie etwa eingeschnappt, weil ich
sie am Morgen so brüsk zurückgewiesen hatte?
Nach dem Essen kamen ein paar italienische Freunde von Ratellis zu
Besuch, und da wir bei dem schnellen und hektischem italienischem
Palaver nichts wirklich verstanden, verabschiedeten wir uns, und zogen
uns in den Flügel des Hauses zurück, in dem unsere Zimmer lagen.
Bevor wie jedoch gingen bat Kai-jin Frau Ratelli und Theresa uns morgen
nicht zu wecken, denn wir wollten mal so richtig lange ausschlafen. Mir
hatte sie zwar von dieser Idee nichts erzählt, aber da ich schon immer
ein notorischer Morgenmuffel gewesen bin, sagte ich nichts Gegenteiliges
sondern nickte nur zustimmend.
Dann verschwanden wir in Richtung unserer
Zimmer.
Auf dem Flur vor meiner Zimmertür hielt Kai-jin inne und fragte mich:
»Willst du nicht heute Nacht bei mir schlafen?«
»Meinst du wir können das riskieren?« fragte ich etwas besorgt, man
könnte unser Geheimnis vielleicht entdecken.
Doch meine Schwester lächelte nur verschmitzt, so wie immer wenn sie
etwas ausheckt, ging zur Korridortür zurück und verschloss diese von
innen. Ich hatte gar nicht bemerkt das hier überhaupt ein Schlüssel
steckte, und wunderte mich auf welche Kleinigkeiten Kai-jin immer achtete.
»Und was machst du, wenn uns morgen einer fragt, warum wir hier
abgeschlossen haben?« fragte ich meine Schwester etwas beunruhigt.
Doch sie zuckte nur mit den Schultern: »Dies ist der Gästetrakt, wir
können doch auch mal ungestört sein wollen. Oder hast du wieder Lust
darauf Theresa morgen früh in deinem Zimmer stehen zu haben?«
Nein, das hatte ich ganz bestimmt nicht, und so folgte ich Kai-jin, die
mich an einer Hand hinter sich herzog in ihr Zimmer.
»Und nun?« fragte ich, nicht ganz ohne Hintergedanken, blieb dabei aber
einfach mitten im Raum stehen, als hätte ich wirklich von nichts eine
Ahnung.
»Nun machen wir uns einen schönen italienischen Abend.« lächelte mich
Kai-jin tiefgründig an. »Was hältst du von einem schönen Bad?«
»Tolle Idee!« entgegnete ich sofort, denn ich dachte dabei an die
riesige Badewanne die sich in dem Bad auf unserer Etage befand.
Diese Wanne hätte sich sicherlich gut in einer altrömischen Villa
gemacht, so ausladend war die.
Da würde das Baden zu zweit sicherlich
Spaß machen. Also ging ich ins Bad uns ließ das Wasser einlaufen. Das
konnte eine Weile dauern und so ging ich wieder zurück in Kai-jins
Zimmer um nach ihr zu sehen.
Ich war überrascht als ich Kai-jin vor dem großen Spiegel stehen sah,
der an den Türen des Kleiderschrankes angebracht war. Sie war
splitternackt und verwöhnte sich mit sanft streichelnden Bewegungen.
»Soll ich das nicht besser machen?« fragte ich lächelnd, denn sofort
hatte mich die Lust gepackt.
Es war einfach faszinierend, diesen perfekten Körper zu betrachten.
Sportlich schlank, nicht zu dünn, und vor allem wirklich schön!
»Nein, jetzt nicht.« erwiderte Kai-jin. »Du darfst zusehen!«
Zusehen? Nun war ich wirklich überrascht. Was trieb meine Schwester da
wieder für ein Spielchen? Aber ich wollte auch kein Spielverderber sein,
und so machte ich es mir auf dem Bett bequem und schaute ihr dabei zu,
wie sie sich selbst verwöhnte.
Ihr jugendlicher Körper war einfach eine Augenweide. Ihre zarten
Mädchenhände glitten über ihr schmalen, fast etwas knochig wirkenden
Schultern, spielten an ihren sich entwickelnden Brüsten, deren volle
Pracht noch lange nicht entwickelt war.
Noch zierten kleine kecke Nippel
die von rosigen kleinen Vorhöfen umgeben waren ihre Brust. Kai-jin nahm
eine Locke ihrer langen Haare und kitzelte damit zärtlich ihre Nippel,
die sich der sanften Berührung gierig entgegenstreckten.
Das schöne an einem Spiegel war, dass man einen Menschen wirklich von
allen Seiten gleichzeitig betrachten konnte. Während die eine Hand
weiter mit dem Haarpinsel die Brüste verwöhnte, wanderte die andere Hand
über ihren flachen Bauch und massierte sanft den kleinen, wohl geformten
Bauchnabel.
Langsam wanderte die Hand fast zögerlich tiefer und kraulte verspielt
mit dem sprießenden Flaum auf ihrem Venushügel. Was für ein himmlischer
Anblick, so müssten Engel sein, dachte ich mir, während Kai-jin langsam
ihre Position ein bisschen veränderte, um mit der Hand bequem zwischen
ihre Beine zu gelangen.
Der umfassende Anblick, den der Spiegel dabei
bot, ließ mich langsam ziemlich ungeduldig und nervös werden.
Zärtlich massierte Kai-jin ihre Schamlippen, die wie zwei kleine Kissen
den Eingang zu ihrem Tempel der Lust versperrten. Die ganze Zeit über
beobachtete sie mich mit ihren funkelnden grünen Augen. Leises
lustvolles Atmen verriet ihre Erregung und die Art ihres Lächelns
verriet mir, dass sie es genoss so mit mir zu spielen. Ich bemühte mich
ganz den coolen zu spielen und flegelte mich gelassen auf dem Bett
herum, obwohl meine sommerliche Shorts verriet, dass ich keineswegs
wirklich cool war.
Mit leicht geöffnetem Mund sah ich mich mit gierig starrenden Augen
selbst im Spiegel, den Moment erwartend in dem ihre Finger endlich die
Barriere der kleinen Kissen durchbrechen würden.
Doch Kai-jin hielt plötzlich inne, drehte sich zu mir um, als wäre
nichts gewesen und sagte nur: »Das Wasser!«
Oh, Gott, das hatte ich ja ganz vergessen.
Hektisch sprang ich aus dem
Bett und rannte ins Bad. Bloß keine Überschwemmung hier oben, bloß das
nicht! Glück gehabt, ich war gerade noch rechtzeitig gekommen. Die Wanne
war bis zum äußersten Rand gefüllt aber noch nicht übergelaufen.
Als ich in die Wanne fasste um den Stöpsel zu erreichen, damit ich ein
wenig Wasser ablassen konnte, bekam ich einen Schreck. Das Wasser war
eiskalt.
Kai-jin sah schon an meiner Bewegung und an meinem Zucken, was passiert
war und lachte: »Na, dann wird das aber ein sehr erfrischendes Bad!«
»Wie? Du willst doch nicht etwa da rein?« entgegnete ich.
»Fühl doch mal!«
»Klar!« erwiderte meine Schwester nur und stieg vorsichtig in die Wanne.
Langsam hockte sie sich hin und durch das klare Wasser konnte man
erkennen, wie sich ihre Haut bei dem Versuch eine Gänsehaut zu bilden
leicht kräuselte.
»Los, komm schon. Stell dich nicht so an!« forderte sie mich auf, es ihr
nach zu tun.
Was sollte ich tun, wie eine Mimose am Wannenrand stehen bleiben und
über das kalte Wasser jammern? Also biss ich die Zähne zusammen und
kletterte ebenfalls in die Wanne. Sie war groß genug, um uns beiden
genügend Platz zu bieten.
Meine eben noch so prächtige Männlichkeit zog sich schockiert ob dieser
Kältetherapie ganz zurück, und Kai-jin, die das sofort bemerkte,
spöttelte grinsend: »Na, haben wir die Lust verloren?«
»Bähbähbäh!« äffte ich Kai-jin nach, denn ich war ein bisschen verärgert
über ihren Spott und das Wasser war wirklich bitterkalt.
»Na, dann wollen wir doch mal sehen, ob wir dich nicht wieder erwecken
können!« erwiderte Kai-jin, und schlug dabei die Beine über den Wannenrand.
So saß sie nun extrem breitbeinig vor mir, und das kalte klare Wasser
ließ einen tiefen Blick zu. Trotz der Kälte spürte ich sofort wieder
Regungen in meiner Körpermitte, denn Kai-jin setzte ihr Verwöhnspiel
nahezu nahtlos dort fort, wo sie es eben im Zimmer unterbrochen hatte.
Ihre Hand glitt zwischen ihre Beine und streichelte verspielt mit ihre
Schamlippen.
Langsam glitten ihre Finger über ihren Venushügel und
schließlich verschwand ein Finger in ihrer Spalte. Sofort ging ein
Zittern durch ihren Körper, aber ich war mir nicht sicher, ob es an der
Kälte oder an ihrer Erregung lag.
Doch auch mich erregte dieses Spiel trotz er Kälte zunehmend. Langsam
schob ich meine Beine unter Kai-jin, so dass sie auf meinen Schienbeinen
saß und langsam rückten wir beide aufeinander zu. Dabei starrte sie mir
so herausfordernd in die Augen, dass ich meinen Blick einfach nicht von
diesen grünen Augen abwenden konnte.
Immer näher rückten wir aufeinander zu, ich spürte ihren leicht
keuchenden Atem wie einen sanften, warmen Windhauch in meinem Gesicht.
Hypnotisiert wie von einer Schlange zog ich sie ganz zu mir ran und
spürte wie ich dabei in sie eindrang. Weich und warm empfing sie mich.
Was für ein Kontrast zu dem eiskalten Badewasser. Ganz langsam begannen
wir uns wiegend aufeinander zu bewegen.
Wer schon einmal in richtig kaltem Wasser gewesen ist, kennt sicherlich
das Gefühl, dass das Wasser mit jeder hektischen Bewegung kälter zu
werden scheint, und so bewegten wir uns nur ganz langsam.
Außerdem
wollten wir die Wanne nicht durch heftige Bewegungen zum Überschwappen
bringen. Noch immer starrte mir Kai-jin stumm in die Augen, nur ihr Atem
ging immer schneller. Ich wollte sie küssen, wollte mich diesem Blick
entreißen, doch sie wich mir aus und ließ keinen Kuss zu.
»Sieh mich an!« befahl sie leise und ich gehorchte, während wir langsam
weiterfickten.
Das Zittern ihres Körpers wurde immer stärker, ihr Atem ging in ein
stakkatohaftes Keuchen über und längst schwappte Wasser aus der Wanne.
Endlich beugte sie sich ganz zu mir, schlang ihre Arme um meinen Hals
und küsste mich.
Ich spürte wie wir beide gleichzeitig unseren Höhepunkt
erreichten. Was für ein Gefühl, warme Körperflüssigkeiten breiteten sich
zwischen uns aus und küssend genossen wir unsere Zweisamkeit.
»Mir ist kalt!« kommentierte Kai-jin das Aufdrehen des Wasserhahns und
wir ließen warmes Wasser in die Wanne nachlaufen.
Wir machten es uns in der Wanne bequem und kuschelten uns bei langsam
steigender Temperatur, die das um uns strömende Wasser verbreitete,
schweigend aneinander. Zärtlich und liebevoll streichelte ich Kai-jins
Körper und bedachte dabei besonders die blauen Flecken auf ihren Armen
mit zärtlicher Aufmerksamkeit.
Erst als unsere Hände total aufgequollen und schrumpelig geworden waren,
stiegen wir aus der Wanne und trockneten und gegenseitig ab.
Nackt wie wir waren kletterten wir in Kai-jins Bett und machten es uns
bequem. Liebevoll schmusend und streichelnd, denn nach weiteren wilden
Spielchen war uns nicht zumute, schliefen wir ein.
So ein ausgedehntes
Bad muss eben nicht immer belebend sein.
Irgendwann in der Nacht, die Uhrzeit weiß ich nicht mehr, wachte ich
auf, und da ich nicht sofort wieder einschlief, kam ich ein bisschen ins
Grübeln. Ich dachte an die zurückliegenden Tage, es war ja einiges
passiert, aber Kai-jin ruhiger, flacher Atem, sie einfach wie
selbstverständlich hier neben mir liegen zu haben, das machte mich
einfach glücklich. Was würde ich darum geben, dieses Glücksgefühl immer
erleben zu dürfen? Ich überlegte mir die wildesten und abenteuerlichsten
Ideen, wie wir es anstellen konnten, für immer ein Paar sein zu können.
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25. Ein Feuer entfacht
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wurde es gerade hell.
Es musste
also noch sehr früh sein, aber wir waren ja auch schon sehr zeitig zu
Bett gegangen. Kai-jin war bereits wach und saß in einem Rattanstuhl,
der in ihrem Zimmer stand. Sie hatte noch immer nichts an, und schaute
zu mir herüber. Das freundlich warme Lächeln, das sie mir zuwarf, war
das schönste was einem an einem solchen morgen widerfahren konnte.
»Na Kleine, wie hast du denn geschlafen?« fragte ich sie.
»Wunderbar.« entgegnete sie und ihr Lächeln wurde noch ein Stückchen
zauberhafter.
»Und du?«
Ich lächelte nur genüsslich und warf ihr einen Luftkuss zu. »Wenn ich
dich so sehe, dann wüsste ich sogar, wie sich diese Nacht perfekt
abrunden ließe!« spielte ich auf meine Hintergedanken an.
»Ich auch!« sagte Kai-jin mit immer noch zuckersüßem Lächeln. »Du
könntest mir einen Bademantel holen!«
Mir fiel alles aus dem Gesicht! Ich war total sprachlos und muss
ziemlich blöd dreingeschaut haben, denn Kai-jin brach in schallendes
Gelächter aus. Ihre glockenhelle Stimmer schallte glucksend zu mir
herüber und ich fühlte mich mächtig auf den Arm genommen.
»Schau nicht so belämmert, das war ein Scherz!«
Und wie zur Versöhnung stand sie auf und kam auf mich zu.
Direkt vor mir
blieb sie stehen, so dass ich direkt auf ihre Scham blickte. Ich konnte
nicht widerstehen und vergrub mein Gesicht zwischen ihren Beinen, nahm
den Duft ihres Körpers auf und ließ meine Zunge wie eine Schlange
suchend kreisen. Welch ein Aroma! Salzig und doch jugendlich frisch!
Ich kostete zunächst vorsichtig wie an einer verbotenen Frucht naschend,
dann gierig wie ein Verhungernder. Ich spürte ihre Hände, die sich in
meine Schultern krallten, die nach Halt suchten.
Ihre Nägel schmerzten.
Sie sank auf mir nieder, nahm mich sofort in sich auf, und in wilden
Küssen flossen wir dahin, vergaßen jede Beherrschung. Wie bei einem
Rodeo ritt sie auf mir. Ich spürte ihre Enge, ihre Geilheit und wollte
mich immer enger mit ihr verbinden. Wonne und Glücksgefühle
durchströmten mich, ich hatte das Gefühl, ich müsste vor Lust in sie
kriechen.
Doch es war nur ein Augenblick, wild und a****lisch. Heftig
durchfuhr uns der Höhepunkt. Ein Quickie, der uns trotzdem alles
abverlangt hatte.
Schweißgebadet blieben wir noch eine Weile auf der Bettkante sitzen,
keuchten beide als hätten wir gerade einen Marathon absolviert.
Nach einer ausgiebigen Dusche fühlten wir uns wieder besser und machten
uns auf zum Frühstück.
Es wurde ein langweiliger Tag. Überhaupt waren die nächsten Tage nicht
sonderlich aufregend.
Aber des Nachts waren wir nun ungestört. Es wurden
keine Fragen gestellt. Theresa ging uns total aus dem Weg. Hatte sie mit
Luigi gesprochen? Oder nicht? Egal, was spielte das für eine Rolle.
Wir
hatten uns, wir hatten unsere Ruhe.
Doch das Wochenende rückte näher, und damit auch die unvermeidliche
Rückkehr unseres Vaters. Da er sein Zimmer auf dem gleichen Trakt hatte
wie wir, würde damit auch unsere Zweisamkeit gestört werden. Plötzlich
empfand ich meinen Vater als störend, ich war gar nicht so erfreut über
seine Rückkehr.
Aber hatte er uns auch noch so oft versetzt, diesmal kam er pünktlich,
zusammen mit seiner ‚Kollegin‘, wie er sie uns gegenüber nannte. Dauernd
hockte er mit ihr zusammen.
Den ganzen Tag saßen sie irgendwo auf der
Terrasse oder auf einer der vielen Bänke unter einem der Bäume. Sie
hatten immer irgendetwas zu besprechen, angeblich berufliches, doch
jedes mal wenn ich in ihre Nähe kam und sie mich bemerkten, senkten sie
die Stimmen oder schienen plötzlich das Thema zu wechseln.
Mein Vater wurde mir immer fremder, und nahezu stündlich steigerte sich
mein Zorn auf ihn, und noch viel mehr auf seine Kollegin. Nicht nur dass
mein Vater nie Zeit für uns hatte, wenn wir ihn vielleicht mal gebraucht
hätten, jetzt verdarb er mir auch noch meinen Spaß, und dann turtelte er
auch noch ziemlich offensichtlich mit dieser Frau.
Da kam uns das Stadtfest als Ablenkung eigentlich ganz gelegen, und wie
wir versprochen hatten, halfen wir Frau Ratelli auf dem Imbissstand
ihrer Schwester. Während Kai-jin die meiste Zeit hinter den Leuten
herräumte und die Bistro-Tische putzte, stand ich die meiste Zeit hinter
dem Grill.
Das waren die einzigen Jobs, die wir ohne große
Sprachprobleme bewältigen konnten, und wir hatten unsere Hilfe ja
zugesagt. Den ersten Abend brachten wir gut über die Runde, auch wenn
ich mich anschließend wie ein Stück Rauchfleisch fühlte und Kai-jin
taten von der vielen Lauferei die Füße so weh, dass sie ebenfalls heil
froh war, als endlich Feierabend war, aber Frau Ratelli hatte uns
gewarnt, der morgige Sonntag würde noch viel schlimmer! Na, das konnte
ja heiter werden. Auf was hatten wir uns da bloß eingelassen.
Während das Stadtfest für diesen Abend seinen Ausklang nahm, machten wir
uns alleine auf den Weg zu Ratellis Hof, denn die Erwachsenen saßen noch
bei feucht-fröhlicher Runde zusammen, und das konnte dauern. Die ganze
Woche über hatte ich mich auf diesen Abend gefreut, denn endlich hatte
ich meine Kai-jin wieder für ein paar Stunden für mich.
Zumindest so
lange bis auch mein Vater vom Stadtfest heimkehren würde.
Aber wir beide waren so geschafft von dem anstrengenden Arbeitstag, dass
wir froh waren als wir endlich die Fahrräder in der Scheune abstellen
konnten. Wir waren einfach viel zu geschafft um uns noch irgendwelchem
Verlangen hinzugeben. Nein, wir verspürten überhaupt keines, so gerädert
waren wir.
Der nächste Tag wurde tatsächlich noch hektischer und anstrengender als
tags zuvor. Schon am frühen Nachmittag musste ich den Grill auf höchster
Stufe feuern, um dem Andrang noch gerecht zu werden, und Kai-jin
schaffte es kaum die Tische sauber zu halten.
Dauernd wurde sie von
Italienern aufgehalten, die natürlich an ihrem äußeren Erscheinungsbild
Gefallen fanden, und die immer wieder einen Vorwand suchten, sie in ein
Gespräch zu verwickeln. Nur Kai-jin verstand viel zu wenig Italienisch,
um auf solche Gespräche einzugehen.
Der späte Nachmittag war bereits angebrochen, als auch mein Vater sich
mit seiner ‚Kollegin‘ blicken ließ. Ich schäumte innerlich vor Wut als
ich die beiden sah. Alleine dieser Blick, den sie ihm zuwarf.
So
schmachtend, das war doch nicht mehr kollegial, und der Blick meines
Vaters, wenn er mit ihr sprach. So sah er ja nicht mal unsere Mutter an.
Der Nachmittag wurde immer später und der Abend nahte herbei und mein
Vater hatte es sich mit seiner Kollegin an einem der Bistrotische
gemütlich gemacht. Je länger ich das Geturtel der beiden mit ansehen
musste, umso wütender wurde ich. Ich hasste diese Frau, ich hasste sie
für die Art, wie sie meinen Vater ansah, ich hasste ihr Lächeln, ich
hasste alles an ihr!
Aber mindestens genauso viel Hass empfand ich für meinen Vater.
Ich
empfand sein Verhalten einfach unverantwortlich und unmoralisch. Nie im
Leben hätte ich damals über mein eigenes moralisches Handeln
nachgedacht. Nie wäre mir zu diesem Zeitpunkt in den Sinn gekommen, mein
Verhalten mal kritisch zu hinterfragen.
Der Abend war bereits hereingebrochen, als eine ganze Horde junger
Italiener bei uns am Stand auftauchte, unter ihnen auch Luigi. Sie
schienen alle ordentlich was getrunken zu haben, denn sie machten mit
schlechtem Benehmen und entsprechender Lautstärke doch ziemlich schnell
unangenehm auf sich aufmerksam.
Immer wieder pfiffen sie meiner
Schwester hinterher und riefen irgendetwas auf italienisch, was ich aber
nicht verstand.
Kai-jin gab sich Mühe sich nichts anmerken zu lassen und ignorierte den
Haufen so gut es ging. Doch genau das schien die Jungs noch stärker
anzuspornen. Immer wieder stellten sie Kai-jin nach und versuchten sie
zu bedrängen.
Ich schaute einige Male zu meinem Vater herüber, denn irgendwie
erwartete ich von ihm ein Eingreifen. Doch nichts dergleichen geschah.
Mein Vater hatte nur Augen für seine ‚Kollegin‘ und bekam scheinbar
überhaupt nicht mit, was um ihn herum geschah. In mir stieg immer mehr
Frust und Wut auf, und wenn Frau Ratelli mich nicht immer wieder
erinnert hätte, das Fleisch auf dem Grill nicht zu vergessen, dann
hätten die Gäste an unserem Stand wohl nur noch Holzkohle zu essen
bekommen.
Ich hoffte darauf, dass sich die Situation von alleine wieder
entschärfen würde, aber mit jedem Fünkchen Hoffnung, das ich noch besaß,
trat eigentlich genau das Gegenteil ein. Die Stimmung der jungen
Italiener wurde immer aufgeheizter. Und je mehr sie meine Schwester
belästigten, umso weniger schien sich, zumindest meiner Meinung nach,
mein Vater für die Angelegenheit zu interessieren.
In mir wuchs meine Wut zu einem kaum mehr zu beherrschenden Dämon.
Jeder
Blick der Italiener, jede Bewegung in Kai-jins Richtung, und ihre
hilfesuchenden Blicke steigerten meine Wut. Zu beschreiben was genau in
mir vorging ist irgendwie unmöglich, aber irgendwann, wie es in solchen
Situationen eigentlich immer so ist, eskaliert eine solche Situation.
In Gedanken schon lange nur noch bei meiner Kai-jin, sah ich plötzlich
einen der Italiener hinter Kai-jin hergehen. Sie schien ihn nicht sofort
zu bemerken, sonst hätte sie wahrscheinlich längst selbst reagiert. Kurz
bevor sie bei mir vorbeikam fasste der wohl angetrunkene Italiener
meiner völlig überraschten Schwester von hinten an die Schulter, und als
sie sich zu ihm umdrehte packte er ihr mit einem spöttischen Grinsen an
ihren entstehenden Busen und machte dabei ein Geräusch als würde er eine
alte Hupe betätigen.
Das war zu viel.
Ich weiß heute nicht mehr genau was im einzelnen
passiert ist, und vieles weiß ich sowieso nur aus Erzählung. Ich packte
mir den erst besten Gegenstand, den ich in die Hand bekam. Dass es der
Schürhaken für den großen Grill war, das erfuhr ich selbst erst später,
und ich schlug zu. Völlig in Rage, jede Beherrschung verloren schlug ich
zu, immer wieder.
Mein Blick war von blinder Wut getrübt, und nur ganz
entfernt nahm ich wildes Geschrei wahr. Doch das stachelte mich eher
noch an, als mich zurückzuschrecken. Dabei waren es die entsetzten
Schreie italienischer Mütter.
Doch ich sah nur den verhassten Feind vor mir, trieb ihn durch die Menge
und schlug zu, wann immer ich meinte ihn erwischen zu können. Er
flüchtete geradewegs zu seinen Freunden, und ausgerechnet Luigi war es,
der sich getraute sich mir in den Weg zu stellen.
Wenn ich zu diesem Zeitpunkt in meiner wilden Raserei nichts um mich
herum mehr registrierte, eines sah ich genau vor mir.
Es war Luigis
Gesicht. Wieder schlug ich zu und mit einer tiefen inneren Genugtuung
sah ich in seinem Gesicht das blanke Entsetzen. Ich dachte an Kai-jin,
nur an Kai-jin, und daran das diese Jungen bezahlen sollten, für was
auch immer. Und so schlug ich immer wieder zu.
Der Geruch von Blut stieg in meiner Nase hoch.
Es war mein eigenes, denn
auch ich musste einstecken. Doch das stachelte mich noch mehr an, und so
schlug ich noch erbarmungsloser zu. Ich spürte den harten Schlag, wenn
ich einen Tisch oder einen Stuhl traf und Sekundenbruchteile später
spürte ich mit Genugtuung, wenn mein Schlag nicht so hart aufschlug,
wenn ich den Körper eines Gegners getroffen hatte.
Ich vernahm den schrillen sirenenartigen Lärm italienischer
Frauenstimmen, sah wie sie mir auswichen, sich niemand in meine Nähe
traute, alle flüchteten, als sei ein Tyrannosaurus in ihre Mitte
gefallen und habe gerade mit seiner Jagd begonnen. Und ich genoss dieses
endlose Gefühl der Macht, ich ließ allen meinen Frustrationen freien
Lauf, steigerte mich in meinem Hass gegen die italienischen Jungen
maßlos hinein und selbst die Wut über meinen Vater, der hier vor aller
Öffentlichkeit kundtat, wie viel er von seiner ‚Kollegin‘ hielt,
projizierte ich in diese Auseinandersetzung.
Luigi hatte längst die Flucht ergriffen doch ich setzte in meiner Wut
immer wieder hinter ihm her, versuchte ihn zu stellen, in eine Ecke zu
drängen und schlug dabei immer und immer wieder auf ihn ein.
Mein
Blickfeld war das eines wilden Tieres, wie mit Scheuklappen versehen sah
ich mit verschwommenen Blick nur das Opfer, das es zu töten galt.
Ein harter Griff an meiner Schulter und ein wuchtiger Schlag mitten ins
Gesicht holten mich abrupt in die Realität zurück. Es war mein eigener
Vater, der furchtbar wütend auf mich einschimpfte. Ich brauchte eine
Weile, bis seine Worte zu mir vordrangen. Doch eigentlich hörte ich gar
nicht genau hin, denn auf Ihn war ich ja mindestens ebenso sauer, wie
auf die italienischen Jungen, denn hätte er sich mal ein bisschen um
seine Kinder gekümmert, dann wäre es gar nicht so weit gekommen.
Vor allen Leuten hielt er mir eine Standpauke, garniert mit der einen
und anderen Ohrfeige.
Und in mir stieg wieder die Wut. Ich schaute
meinem Vater in die Augen, versuchte ihn zu erforschen und wartete auf
den richtigen Moment, ich merkte ich würde es tun, ich würde ihn genauso
angreifen wie ich es eben bereits getan hatte, ich merkte wie wieder
alles um mich langsam zu rotieren begann, nur noch meinen Vater sah ich,
die Stimmen, das aufgeregte Wirrwarr begannen wieder zu verschwimmen,
das Blut pochte in meinen Schläfen. Patsch, eine weiter Ohrfeige traf
mich und mein Kopf folg schmerzhaft zur Seite. Doch ich reagierte
überhaupt nicht, ich hörte auch nicht auf das was mein Vater sagte, ich
nahm es gar nicht wahr, ich sah nur wie sich sein Mund bewegte, hörte
seine Stimme, ohne seine Worte zu vernehmen und wartete auf die passende
Gelegenheit.
Und sie kam, der Moment wo mein Vater seinen Blick einen Moment von mir
abwandte, er versuchte sich wohl einen Überblick über seine Umgebung zu
verschaffen, ich sah nur die Gelegenheit, für einen Sekundenbruchteil
wusste ich, nur eines, jetzt, jetzt musste ich es tun, doch eine nur all
zu vertraute Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
Ich hörte noch Kai-jins entsetztes »Nein!«, dann traf mich ein heftiger
Schlag und es wurde dunkel.
Als ich wieder zu mir kam, saß ich am Rand des Dorfes, an den Wagen
meines Vaters gelehnt und um mich herum standen mein Vater, seine
Kollegin und Kai-jin.
Mein Vater blickte immer noch furchtbar böse drein, und fauchte mich an:
»Wenn du das noch einmal versuchst, dann schlag ich dich vor allen
Leuten tot!«
Kai-jin starrte mich nur entsetzt an, und heulte wie das letzte Häufchen
Elend.
Und Vaters Kollegin starrte nur in den leeren Raum.
»Du gehst jetzt mit deiner Schwester zum Haus der Ratellis.« fauchte
mein Vater weiter. »Dort packt ihr eure Sachen. Ich gehe zurück ins Dorf
und versuche zu retten was eigentlich nicht mehr zu retten ist. Und wenn
ich nachher auf den Hof komme, dann habt ihr gepackt, ihr reist morgen
früh ab, denn hier bleiben könnt ihr nicht.« Und mit einem
nachdrücklichen »Hast du mich verstanden?«, das keine, aber auch
wirklich überhaupt keine Diskussion zu ließ drehte er sich um, ohne eine
Antwort von mir abzuwarten, nahm seine Kollegin bei der Hand und ging
zurück zum Dorffest, bzw.
dorthin wo es vor einer halben Stunden noch
stattgefunden hatte.
Mein Vater war gerade hinter der nächsten Ecke verschwunden, da schmiss
sich Kai-jin mir förmlich an den Hals, schluchzend stammelte sie mir ins
Ohr: »Danke Geo, danke, dass du das für mich getan hast!«
Und während ich mich eigentlich noch fragte, was ich denn nun genau
getan hatte, säuselte sie mir mit ihrer unnachahmlichen Stimme, die mir
immer wieder einen Schauer über den Rücken laufen ließ leise »Ich liebe
dich Geo!« ins Ohr, und ich wusste in diesem Moment zumindest eines ganz
genau. Egal was ich getan hatte, ich würde es sofort wieder tun, wenn
dies die Belohnung würde. Und wie um mich zu bestätigen, drückte mir
Kai-jin einen innigen Kuss auf die Lippen.
Ich war etwas erschrocken, denn wir waren hier ja nicht gerade an einem
einsamen Ort, und so empfahl ich, dass es wohl besser wäre, wenn wir uns
auf den Weg machen würden. Doch Kai-jin schien ihre Umgebung nun ebenso
egal, wie sie mir vorhin gewesen war, und so schlang sie einen Arm um
meine Hüfte und gemeinsam schlenderten wir in Richtung des Hofes der
Ratellis.
Nachdem wir den Ort eine Weile hinter uns gelassen hatten, und bislang
nur schweigend Arm in Arm die Straße hinabgeschlendert waren, fragte ich
Kai-jin was eigentlich genau passiert sei, denn an viele Dinge konnte
ich mich nicht erinnern, so wütend war ich gewesen.
Sie erzählte mir,
dass ich einen meiner gefürchteten Wutanfälle bekommen hatte, und mit
dem Schürhaken des großen Grills Luigi und einen anderen Italiener
krankenhausreif geschlagen hatte. Keiner hätte sich getraut dazwischen
zu gehen, erst Vater habe mit seinem Eingreifen mein Tun unterbrochen.
Mir schauderte es. Weniger wegen meines Handelns, sondern vielmehr
darüber wie Kai-jin davon erzählte. Sie berichtete von meinem Aussetzer
nicht als habe ich etwas schlimmes getan, sondern eher so, als habe ich
gerade tausende Menschenleben gerettet.
Ich glaube damals wurde mir zum
ersten Male ansatzweise klar, in welch einer Situation wir beide
steckten. Mir wurde plötzlich klar, dass ich für Kai-jin über Leichen
gehen würde, und was noch viel schlimmer war, ihr würde es gefallen. Mir
machte diese Erkenntnis Angst und zugleich beeindruckte sie mich auch.
Ich nahm mir vor in Zukunft einen klaren Kopf zu behalten und so
schlenderten wir weiter, bis wir auf dem Hof der Ratellis eintrafen.
Dort angekommen begannen wir unsere Sachen zu packen, denn ich wusste in
diesem Moment, dass mein Vater recht hatte, wir konnten unmöglich hier
bleiben. Wer weiß was sonst noch passiert wäre.
Vielleicht hätten sich
Luigis Freunde zur Rache berufen gefühlt. So stopfte ich meine Klamotten
lustlos in meinen Koffer und machte mich auf die Standpauke gefasst, die
mein Vater mir nachher sicherlich noch einmal halten würde, und
überlegte mir, wie ich denn meiner Mutter erklären sollte, was hier
vorgefallen war.
Es dauerte auch nicht lange, da hörten wir, wie mein Vater auf den Hof
gefahren kam. Ich nahm mir fest vor mich zusammenzureißen und über mich
ergehen zu lassen, was nun unweigerlich kommen musste.
Mein Vater kam in mein Zimmer, blieb aber in der offenen Tür eine Weile
stehen. Er wartete wohl auf eine Entschuldigung meinerseits oder
ähnliches.
Doch ich schwieg und sah einfach an ihm vorbei, wenn ich
überhaupt in seine Richtung sah. Das ging eine ganze Weile so, und ich
bemerkte wie Kai-jin und seine Kollegin im Flur hinter meinem Vater
standen. Jeder schien gespannt zu warten was nun passieren würde.
»Meinst du nicht, du bist mir eine Erklärung schuldig?« brüllte mein
Vater schließlich wütend in meine Richtung.
Ich hatte mir fest vorgenommen, nicht die Beherrschung zu verlieren und
ich gab mir größte Mühe auch meine Stimme fest klingen zu lassen.
»Nein ich glaube nicht, dass ich dir eine Erklärung schuldig bin!«
Ich betonte besonders das ‚Dir‘ um es bewusst wie eine Provokation
klingen zu lassen und starrte an meinem Vater vorbei, suchte Kai-jins
Blick.
Mein Vater bemerkte, dass ich seinem Blick auswich und drehte sich um,
und schubste Kai-jin unsanft ins Zimmer.
»Vielleicht kannst du mir ja erklären was da heute los war?« zischte er
meine Schwester an.
Mir missfiel die Art und Weise, wie er mit Kai-jin umsprang. Aber ich
wollte ja cool bleiben.
Umso mehr überraschte mich Kai-jins Reaktion.
Sie grinste meinem Vater
regelrecht ins Gesicht und antwortete mit deutlich hörbarem Stolz in
ihrer Stimme: »Mein Bruder hat auf mich aufgepasst! Toll, nicht wahr!«
Mir blieb die Spucke weg, und mein Vater wurde blass vor Wut.
»Das nennst ihr aufpassen? Er hätte die beiden Italiener beinahe
erschlagen! Wegen so einer Lappalie! Seid ihr beiden noch ganz normal?«
Mein Vater schäumte nun endgültig vor Wut, er machte uns Vorhaltungen,
beschimpfte uns als Idioten, bescheuerte Schwachköpfe und was ihm sonst
noch so alles einfiel in seiner Wut. Nachdem er sich ein bisschen
beruhigt hatte, fragte er uns noch einmal was wir dazu zu sagen hätten.
Diesmal war es Kai-jin die antwortete. Sie kam auf mich zu, nahm mich
demonstrativ in den Arm, lehnte sich an meine Schulter und grinste
meinen Vater frech an.
»Ich fand meinen großen Bruder heute echt Klasse, der kümmert sich so
lieb um mich!«
Ich konnte meinem Vater förmlich ansehen, wie sehr er sich
zusammennehmen musste, nicht selber auszurasten.
»Ihr reist morgen früh ab.« schleuderte er uns entgegen, und drehte sich
wütend um.
»Ja, dann bist du uns endlich wieder los und kannst weiter deine
Sekretärin ficken!« rief Kai-jin ihm hinterher.
Mein Vater drehte sich nicht einmal mehr um, wortlos schmiss er die Tür
zu und brüllte in den Flur: »Ihr reist ab!«
Ich war sprachlos. In was für eine Situation waren wir da eigentlich
geraten? Aber irgendwie war mir das jetzt ziemlich egal, denn was mich
in diesem Moment glücklich machte, das war Kai-jin an meiner Seite, die
voll zu mir gehalten hatte.
Mit einem dicken Kuss verabschiedete sie
sich zum Kofferpacken. Na gut, dann würden wir eben morgen abreisen.
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Wie es mit mir und meiner Schwester weiterging, erzähle ich ein anderes
mal, und bitte entschuldigt, dass die Geschichte so lang geworden ist!
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